Dachverband warnt vor Abzocke bei Seniorenumzügen

Veröffentlicht am Mrz 19, 2009

Erneut weist unser Dachverband – der Verband Verkehrswirtschaft und Logistik Nordrhein-Westfalen e.V. – auf betrügerische Machenschaften rund um das Thema Umzüge und im speziellen rund um Seniorenumzüge hin. Wir haben das Schreiben des Verbandes für Sie eingestellt:

„Leider treibt die Gruppe von Unternehmen, die unter ständig wechselnden Namen mit vermeintlich extrem günstigen Pauschalpreisen für die Durchführung von Umzügen vornehmlich ältere Mitbürger anlocken, die Preise über das Kleingedruckte enorm nachbessern und die gegenüber den Marktpreisen seriöser Wettbewerber letztlich weit überhöhten Preise unter rechtsmissbräuchlicher Ausübung des Frachtführerpfandrechts mehr oder weniger durchsetzen, nach wie vor ihr Unwesen.

So wurde uns in der vergangenen Woche ein Fall aus Dortmund bekannt, bei dem mündlich ein Festpreis von 800 Euro vereinbart worden war, nach erfolgter Verladung aber 3.850 Euro verlangt wurden. Als die Kundin sich weigerte, die völlig unangemessene Mehrforderung zu erfüllen – sie war hierzu finanziell auch gar nicht in der Lage – stellten die sehr rabiat auftretenden Mitarbeiter einer einschlägig bekannten Firma aus Mülheim das Mobiliar einfach auf den Bürgersteig und suchten fluchtartig das Weite, nachdem die Kundin die Polizei verständigt hatte.

Dabei wurden die Möbel durch heftige Regenschauer nass, und es entstanden etliche Schäden.

Wie viele andere ist auch dieser Fall bei der Sondereinsatzgruppe Transport beim Dezernat für Wirtschaftskriminalität des Polizeipräsidiums Essen aktenkundig gemacht worden. Wir rechnen damit, dass auf jeden Fall noch in diesem Jahr Anklage aufgrund der mehreren Hundert Fälle, die bei der Polizei erfasst sind, erhoben wird. Dies wird auch höchste Zeit; denn nach wie vor zocken die betreffenden Unternehmen unbedarfte Kunden mit einer kaum zu überbietenden Dreistigkeit ab.

Einmal mehr hat sich das Fernsehen der Angelegenheit angenommen. In der Sendung „Markt“ am 30. Juni 2011 ab 21.00 Uhr wird das üble Geschäftsmodell zum wiederholten Mal in der Öffentlichkeit angeprangert, und es wird vor den Machenschaften gewarnt.

Solange die kostenlosen Anzeigenblätter bedenkenlos die Lockvogel-Anzeigen der unseriösen Unternehmen veröffentlichen und die Kunden sich keine Gedanken darüber machen, dass es bei einem Angebot à la „4 Leute und Möbelwagen / 6 Std. für 299,00 Euro minus 20 % Seniorenrabatt“ nicht mit rechten Dingen zugehen kann, werden wir weiterhin in erheblichem Umfang mit Klagen geprellter Kunden zu tun haben.

Hoffen wir, dass das Gericht diesem unschönen Treiben nun bald ein Ende bereitet! Wir sind nach wie vor in engem Kontakt mit der Justiz und hoffen bald berichten zu können, dass den unseriösen Wettbewerbern das Handwerk gelegt ist.“